Paeninsula
Von Via Lewandowsky (*1963) weiß man, dass er 1992 Teilnehmer der documenta IX war - und vielleicht, dass er das Ministerium für Verteidigung mit einem großen Bombenteppich ausgestattet hat. Dass er aber in den letzten fünf Jahren ungewöhnliche Ausstellungen an der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft entwickelt hat, ist in der Kunstszene fast unbemerkt geblieben. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen widmet sich der Künstler in seinen neuesten Arbeiten dem vermeintlich Irrationalen der alltäglichen Logik. Dabei entstehen teilweise sehr aufwändig produzierte Rauminszenierungen, die oft bis ins kleinste Detail von Ironie und Täuschung bestimmt werden - etwa bei der Übersetzung komplexer Inhalte in Bilder: So wird das Wort Schrankwand zum Objekt, bei dem sich eine Wand und ein Schrank gegenseitig durchdringen und die Tür der Wand im Schrank halb offen steht. Aber gibt es überhaupt eine halbe Insel, und was ist »paeninsular«, also halbinselartig? Für Lewandowsky genügend Stoff, um über die Auseinandersetzung mit der Wortdeutung und der Bildsprache ungewöhnliche Raum- und Objektlösungen zu erfinden, die uns in andere Welten entführen.